Figuren und Masken

Das Häs:

Bachbahner

Der Bachbahner stellt einen gutmütigen Bauersmann (Fronarbeiter) dar. Er trägt eine freundliche Holzmaske mit grauschwarzem Schweifhaar und einer dunkelblauen Bauernmütze. Das Häs setzt sich aus einem blaugestreiften Bauernhemd mit rotem Halstuch, schwarzen Handschuhen, einer grauen Cordhose mit Hosenträgern und schwarzen Gamaschen zusammen. Oftmals hat der Bachbahner noch eine alte Holzgabel dabei.

Geschichte Bachbahner

Der Name Bachbahner entstand, als die örtlichen Fronarbeiter sich bei den jährlichen anfallenden Mäh- und Säuberungsarbeiten in der Zwiefalter Aach die Arbeit etwas leichter machen wollten und dabei Lehrgeld zahlen mussten. Einer kam auf die Idee, dass der schwere Holzschlitten mit Eisenbeschlag, der für die Schneeräumung der Ortsstraße verwendet wurde, auch das richtige Arbeitsinstrument für die Bachpflege sei. Der Schneebahnschlitten wurde im Bachbett versenkt und von Pferden durch den Bach gezogen - leider nicht sehr weit. Denn die Fronarbeiter stellten schnell fest, dass der schwere Schlitten sehr viel Aachwasser über die Ufer drängte. Das Kraut wurde zwar losgerissen, aber der Schlamm wurde nur aufgewirbelt und lagerte sich nach nur einigen Metern wieder im Bachbett ab. So mussten die Fronarbeiter wohl oder übel wieder zur Sense und Schöpflöffel greifen, um den Bach zu reinigen. Der Versuch machte aber weit übers Dorf hinaus humorvolle Schlagzeilen und brachte den Zwiefaltendorfern ihren Beinamen "Bachbahner".

Peitscher

Die Peitscher tragen das gleiche Häs wie der Bachbahner, nur ohne Holzmaske. Dafür haben sie eine Peitsche am Mann -früher wurden damit die Pferde angetrieben.

Emerberghexe

Sie zeigt sich als ein farbenfrohes, schauriges Wesen. Zu ihr gehört eine grimmige Holzmaske mit Hanfhaar und ockerfarbene Kopftuch, eine rote Bluse mit grünem Schultertuch, bunt geringelte gestrickte Fingerhandschuhe, ein brauner Rock mit ockerfarbener Schürze, weiße Unterhose, bunt geringelte gestrickte Socken und Strohschuhe sowie ein grüner Hexenbesen.

Geschichte Emerberghexe

Eine andere Geschichte aus Zwiefaltendorf spielte sich in der Zeit um 1586 ab. Damals gab es in Zwiefaltendorf regelmäßige Treffen von allerlei Hexengesindel und Buhlteufeln aus der näheren Region. Dieses Gesindel trieb am Tanzplatz oben auf dem Emerberg und am Teutschbuch seine Unsitten. An ihrem Versammlungsort sollen sie es unter dem Motto „Auffe in des Teufels Namen“ lange Jahre mit dem Buhlteufel getrieben haben. So lange, bis diese Hexen gefoltert und von einem Vogt namens Tiber Bitterlein verurteilt wurden. Bereits anno 1587 wurden daraufhin in Obermarchtal die ersten Hexen durch „Meister Hans von Biberach“ verbrannt.

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